Natürlichkeit und der Nutzen des Nutzlosen
in Daoistischen Klassikern

Vortrag im Rahmen der
„8th International Conference on Daoist Studies“ 2012

Der gesamte Vortrag als PDF:
Vortrag_MMW-Daoconf5_2012-06-03.pdf


Auszug aus dem Vortrag:

Das Paradox des Wu Wei – Lösungsversuche und deren Scheitern

Bei diesen einleitenden Worten zu Wu Wei kann es sich natürlich nicht um die Darstellung einer umfassenden theoretischen Erörterung über Wu Wei handeln, sondern lediglich um ein In-Erinnerung-Rufen einiger Eckdaten. Der Begriff taucht im Daodejing in den Kapiteln 2,3,10,43,47,48,57,63 und 64 auf. „Wu-Wei ‚Nicht-Tun’ bedeutet, Dinge in natürlicher Art und Weise tun, nicht die Muster, Rhythmen und Strukturen des Natürlichen zu stören, die eigenen Intentionen nicht der intrinsischen Organisation der Welt überzustülpen“, so in etwa lässt sich die Kurzbeschreibung übersetzen, die Livia Kohn im zweiten Band der Encyclopedia of Taoism gibt. Um ein Beispiel einer Begrifserklärung aus der deutschen Literatur anzuschliessen: Wolfgang Wettach nennt als Übersetzungen unter anderem: „nicht tun – nicht-eingreifen (…) sich dem Leben hingeben – wunschlos sein – leidenschaftslos sein (…)“.Was hierbei auffällt, ist ein Changieren zwischen (zwar negativen) „Tätigkeits“-bezeichnungen einerseits und Zustandsbeschreibungen, gänzlich ohne Tätigkeitscharakter, andererseits. Mit anderen Worten es ist hier eine Unsicherheit festzustellen in wie weit das mit Wu Wei benannte Verhalten (bzw. der beschriebene Sachverhalt!) unter die klassischen Begriffe von Aktivität und Passivität überhaupt einzuordnen ist…

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